Sonstige Infos und Empfehlungen

Ersatzteillage

 

Der VW Bus T3 war bis zum Anfang der 2000er Jahre einer der letzten Dinosaurier aus den 80iger Jahren für den noch fast alles bei VW lieferbar war. Das lag hauptsächlich daran, dass VW den zahlreichen Behörden, größter Abnehmer war die Bundeswehr, vertraglich uneingeschränkte Ersatzteileverfügbarkeit zusichern musste. Heute werden Ersatzteile über das mittlerweile hauseigene Classicparts Center vertrieben und nachgefertigt.

 

Neuteile für die Reisemobile sind nur noch sehr begrenzt erhältlich und wenn dann auch nur noch über engagierte Händler oder von Privat. Um den VW Bus haben sich auch zahlreiche gewerbliche Ersatzteilhändler platziert. Ich werde mich allerdings hüten, hier Empfehlungen oder Kritik auszusprechen. Um es kurz zu machen, das Spektrum reicht von Top Service wo qualitativ einwandfreie Sachen zu einem guten Preis/Leistungsverhältnis angeboten werden bis hin zu Händlern die minderwertige Teile für Geld und ohne Service verkaufen. Gleiches gilt für Händler, die mit Gebrauchtteilen handeln, hier reicht die Spanne von funktionsgeprüften Gebrauchteilen mit Garantie bis hin zu überteuertem unbrauchbarem Schrott. Über die Suchfunktionen sämtlicher VW Bus Foren könnt ihr euch selbst ein Bild über die Zuverlässigkeit der Händler machen. Aber auch der örtliche Zubehörhändler oder Schrottplatz kann meist noch mit T3 Teilen weiterhelfen. Weitere Optionen für den Teilekauf sind die Pinnwände in den VW Bus Foren oder in einschlägigen Internet Auktionshäusern.

 

Meine persönliche Erfahrung ist, das ich mit Original VW Ersatzteilen auf lange Sicht immer am besten gefahren bin und wer wirklich vernarrt in seinen Bus ist, wird da auch keine Kompromisse und Experimente bei den Ersatzteilen machen.

 

Welchen Bus für welchen Einsatz?

 

Bauherren, die ihr Eigenheim in Eigenleistung hochziehen sind natürlich mit einer Pritsche, Doppelkabine oder Kastenwagen am besten bedient. Diese Fahrzeuge sind allerdings bis auf ganz wenige Ausnahmen hoffnungslos runtergeritten und man kann froh sein wenn diese Autos die Wege zum Baumarkt oder bis zur Fertigstellung des Eigenheims überleben. Die "eierlegende Wollmilchsau" bei den T3 Bussen sind die Kombis und die Caravelle Modelle, hier kann man morgens schnell die Mittelbank entfernen und schwedische Möbelhäuser leer kaufen und abends 8 Personen transportieren.

 

Zeitloser Trendsetter sind die Multivan Modelle, die über eine Schlafbank und Tisch verfügen und man eine Schlafmöglichkeit für 2 Personen ---- bei einem Kurztrip hat. Daher sind diese Modelle auch begehrt.

 

Eine dreiköpfige Familie oder Freizeitsportler sind sehr gut mit den Reisemobilen auf T3 Basis beraten, da diese auch für mehrere Tage ausreichenden Komfort bieten. Ein Sonderfall ist das 1984 erschienene Exklusivmodell "Carat", das zwar den einen oder anderen Sammler anspricht, aber bei der breiten Masse recht unbeliebt ist. Aufgrund der heute "Business" genannten Ausstattungsvariante kann man nicht darin übernachten und der Wagen ist auch für Transporte nicht wirklich gut geeignet . Dieser Luxusbus hat seine Wiederentdeckung noch vor sich. Kein anderer T3 fährt so komfortabel und leise.

 

Wo kaufe ich am besten einen VW Bus?

 

Ein erster Schritt, der mittlerweile gerne vergessen wird, ist der Blick in die Tageszeitung oder in ein regionales Anzeigenblatt, hier werden ab und zu auch noch T3`s angeboten und man hat den Vorteil, das die Wege zur Besichtigung relativ kurz sind. Eine weitere Möglichkeit bieten die etablierten Autobörsen im Internet, in denen allerdings Fahrzeuge aus dem gesamten Bundesgebiet und im Ausland angeboten werden, was dann mit einer kosten- und zeitintensiven Anreise zur Besichtigung verbunden sein kann.

 

Hier kommt es nach langer Anreise auch nicht selten zu großen Enttäuschungen. Ähnlich ist die Situation bei bekannten Internet Auktionshäusern.

 

Die Möglichkeit seinen Traumbulli in den Pinnwänden der VW Bus Foren zu finden, wurde bereits erwähnt. Problem ist dann meistens nur, das der Verkäufer emotional so mit seinem Fahrzeug - bedingt durch Zeit- und Geldinvestitionen - verbunden ist, das die Wertvorstellungen zwischen Verkäufer und Interessent weit auseinander gehen.

 

Bundesweit haben sich viele Händler auf den Bulli spezialisiert. Wie oben beschrieben, bleibt es Euch überlassen über diese Händler zu recherchieren und Euch ein Urteil zu bilden.

 

Einen guten T3 von einem Blender zu unterscheiden,st die wichtigste Hürde und kann viel Kummer, Geld und Sorgen ersparen. Die Unverfrorenheit mancher gewerblichen wie privaten Verkäufer kennt im ausufernden T3-Hype keine Grenzen. Ein rostfreies Exemplar im Originallack hat mittlerweile Kultstatus und -preis.

 

Unterm Strich kann ich als Fazit aus meinen zahlreichen Busbesichtigungen sagen, dass die besten Busse aus Erstbesitz, lückenlos Scheckheft (Geld für Wartung und Reparaturen war vorhanden) und die Vorbesitzer zwischen 45-70 Jahre alt waren. Das sind aber nur meine persönlichen Erfahrungen und heißt nichts; es gibt bestimmt auch Busse von 25 jährigen Drittbesitzern ohne Scheckheft, die gut sind.

 

Wie sieht die Zukunft vom T3 aus?

 

Der T3 war eigentlich schon zu Lebzeiten ein begehrtes Objekt und hat seit einigen Jahren schon Kultstatus, da er der letzte Vertreter der Heckmotorbauweise war. Ein Status, den der Nachfolger T4 mittlerweile auch geniesst.

 

Was Vielen nicht wirklich bewusst ist, ist die Tatsache, dass der T3 heute im Jahr 2018 bereits 39 Jahre alt wird und vom Gebrauchtwagen zum Oldtimer gereift ist. Wirklich gute Exemplare sind oft fest in Liebhaberhand oder werden fast nur noch in einer eingefleischten Scene angeboten.

 

Ein Großteil der Besitzer achtet nun mehr auf Qualität bei der Pflege und Wartung und die "Geiz ist Geil" Mentalität wird mehr und mehr abgelegt. Schlachtwagen und noch "so gerade fahrbereite Grotten" werden langsam aus dem Alltagsbild verschwinden. Auf Oldtimermärkten werden nun auch vermehrt Ersatzteile für den T3 angeboten.

 

Begehrt sein werden nach wie vor die Multivans und Reisemobile. Richtige Raritäten werden in Zukunft allerdings wie beim Vorgängermodell T2 originale gepflegte Pritschen, Doppelkabinen, Transporter und Kastenwagen sein, insbesondere wenn sie luftgekühlt oder frühe wbx sind. Diese Modelle wurden nach einem harten Arbeitsleben einfach entsorgt oder in alle Welt verschifft, von daher sollte sich jeder zukünftige Sammler in nächster Zeit ein paar Gedanken zu diesen Karosserievarianten machen. Die Oettinger T3`s sind heute schon gesuchte Liebhaber- und Sammlerfahrzeuge, sofern sie original sind. Noch besteht die Möglichkeit mit etwas Glück eines der aufgezählten Modelle in gutem Zustand zu finden.

 

Bei den Westalia Campern wird sicher neben dem Joker der Club-Joker Kultstatus erreichen.Einen besseren Camper gab es wahrscheinlich nie wieder auf T3 Basis. Zu Recht wird der Club-Joker als der "König der Busse" bezeichnet. Als echte Westfalia Joker und Westfalia Club-Joker grenzen sie sich gegen den späteren Volkswagen California und dem zum Schluß noch eilig nachgeschobenen Volkswagen Atlantic ab.

Die niedrigen Stückzahlen des Atlantic resultieren aus dem bevorstehenden Produktionsbeginn des T4, der 1990 angekündigt war. Nur wenige wollten damals noch den veralteten Heckmotor Bulli. VW hielt mit etwas Ausstattung dagegen..

Sehr seltene Varianten der Westafalia Camper waren der TOP-Joker, der Jubiläums-Joker, sowie der Club Van.

Mehr wählbare Ausstattungen, Farben und Motorisierungen als beim Club-Joker gab es nie wieder, schon gar nicht beim California und Atlantic.

Die Fertigungstiefe dieses Modells wurde nie wieder erreicht. Verschiedene Innenraumfarben, Sitzanordnungen wie eine Rundsitzecke sowie lange und kurze Sitzbank gab es nur beim Westfalia Club-Joker.

Insgesamt waren einmal über 40 professionelle Ausbauer beim VW Bus T3 aktiv. Die wenigsten haben die preisagressive Einführung des Volkswagen California und Atlantic überlebt. Vor allem die Ankündigung des Frontmotor VW T4 ließ viele Ausbauer ihre Tätigkeit beenden.

 

 

Die Preissituation beim T3

 

Noch einige Worte zu den Marktpreisen des T3.

 

Die Preisspanne geht nach meinen Recherchen momentan von 499.- € für ein lt. Aussage des Verkäufers fahrbereites T3 Exemplar bis hin zu 90.000.- € für ein seltenes T3 Sondermodell.

 

Generell kann man sagen, das man wirklich gute, sprich nahezu rostfreie und nachweisbar gewartete T3 meist nicht mehr unter 20.000.- € bekommt. Nach oben sind preislich je nach individueller Historie, Ausstattungsumfang und Erhaltungszustand wenig Grenzen gesetzt. Top Exemplare gibt es jedoch kaum noch.

 

Allerdings ist kein Thema bei T3 so heftig und leider auch unsachlich diskutiert wie die Preisfindung. Nur ganz wenige Experten sind dazu in der Lage ohne die emotionale Komponente die Marktgängigkeit eines speziellen Modells korrekt einzupreisen. Einem Laien ist manchmal kaum zu vermitteln, warum 2 auf den ersten Blick aus einigen Metern Entfernung fast gleich aussehende T3 Busse mal als "..lieber nicht kaufen, maximal 4000.- € Wert zur Teilegewinnung"...... und als ".....Extremes Topexemplar mit seltener Historie, Sammlungswürdig, auch für 40.000.- € ein guter Kauf...." eingestuft werden. Den einen vom anderen zu unterscheiden bedarf es viel Erfahrung und Wissen um die Originalausrüstung und -ausstattung der verschiedenen T3 Modelle und Baureihen.

 

Diese Kaufberatung kann daher eine Hilfestellung sein, vor einem Hochpreiskauf sollte man aber unbedingt eine 2te fachkundige Expertenmeinung hören, da der Grat zwischen "gut und böse" extrem schmal und die Zahl derer die Ihr Auto generell eine oder gar 2 oder 3 Stufen besser anpreisen als es ist, ständig zunimmt.

 

Sammler- bzw. Spitzenfahrzeuge erreichen mittlerweile 30000 - 60.000.- € oder mehr da weltweit die Nachfrage nach guten T3`s steigt. Insbesondere in den Ländern USA, Kanada und England. Syncro Fahrzeuge liegen je nach Ausstattung preislich über den zweiradangetriebenen Fahrzeugen.

 

Verkaufsfördernde Extras, die einen Preisaufschlag rechtfertigen sind Originalität mit Erstlack, nachvollziehbare Historie, Erstbesitz, Reparatur mit VW Original Ersatzteilen, Original VW Austauschmotor mit Beleg, Hohlraumversiegelung, Metallic Lack/Zweifarbenlackierung, Zentralverriegelung, Colorglas, Schiebefenster, elektrische oder Bügelspiegel, Schiebetür links, großes funktionierendes Stahlschiebedach, Servolenkung, vollständige Innenausstattung.....um hier nur ein paar Sachen zu nennen, jeder hat ja so beim Kauf seine eigenen Vorstellungen, Prioritäten oder Qualitätsansprüche.

 

Preismindernd sind bei meinen Beobachtungen zu Busverkäufen Neulackierungen,besonders im Fremdfarbton, insbesondere wenn der Lack gerollt wurde, Fugenrost, verwohnte/unvollständige Innenausstattungen, defekter, weil als Neuteil teurer Auspuff, Laufleistungen weit über 300000 km, keine Wartungsnachweise, halt generell Reparaturarbeiten die Zeit- und Kostenintensiv sind, wie zum Beispiel Schweißarbeiten an der Karosserie, also sollte wie eingangs erwähnt die Karosserie immer besser als die Technik sein, wenn man mit Reparaturkosten den Zeitwert nicht zu weit übersteigen will. Jeder der schon mal bei einem Profi eine Entrostung/Ganzlackierung für einen Bulli bezahlt hat, weiß das eine defekte Zylinderkopf oder Wassermanteldichtung preislich nur Peanuts dagegen sind. Bei Bullis im Preissegment von 5000-10000 Euro muss man meist mit einem Reparaturstau rechnen und zum Kaufpreis denselben Betrag noch mal in Reparaturen investieren um zu einem vernünftigen Endergebnis zu kommen. Bei Bullis unter 1000 -2000 Euro handelt es sich meist nur noch Schlachtfahrzeuge oder bedingt fahrbereite Fahrzeuge mit Rest TÜV.